Der Dezember ist kein Monat für mich. In meiner Familie ist er aus unterschiedlichen Gründen der Härteste und als ich meine alten Blogs noch hatte, habe ich mich viel dazu geäußert. Das wusste auch die Person, die diese Blogs zerstört hatte und deshalb ist es nicht unwahrscheinlich, dass sie sich für ihre finale Aktion damals nicht nur ebenfalls den Dezember sondern auch noch ein Datum, um dass es mir immer schlecht ging gesucht hat. Das wird ihr Spaß gebracht haben, waren ja nur Menschen, denen sie geschadet hat und Menschen sind (anscheinend für sie) weniger Wert als Klicks. Ich habe lange gebraucht bis ich das - mit therapeutischer Begleitung so verstanden hatte, die ganze Boshaftigkeit, die ganze Bösartigkeit – und seitdem bestimmt auch das meine Dezember.
Es ist also ein guter Monat, um nicht existent zu sein. Ich suche mir neben all den externen Terminen allerlei zu tun, setze Deadlines und Wordcounts, weil ich bis zu einem bestimmten Ereignis Ende des Monats durchhalten muss ohne völlig erschöpft oder handlungsunfähig zu sein und dieses eine Ereignis mir eigentlich sagt, dass ich nicht wieder aufhören darf zu schreiben. So schwer es mir fällt, ich darf es nicht, auch wenn ich es seit den zerstörten Blogs noch weniger will als ich es vorher wollte. Es ist das einzige, was ich kann.
Ich schiebe auf, zwei Menschen aus dem Kunsthaus, die Interesse an dem Ereignis hatten ihre Mails zu schreiben, weil ich die Infos, die das bräuchte selbst nicht habe. Ich „verspreche“ jemandem einen Blogartikel und mache ihn nicht. Ich finde zufällig das Ende eines angefangenen Textstücks und beginne ein neues in einer Sprache, in der ich lange nicht mehr gearbeitet habe.
Ich wollte zwei Ausstellungen in einem Künstlerverein und eine in einer Galerie sehen und habe es bisher nicht geschafft, die kleine im Rathaus einer angrenzenden Stadt schaffe ich durch Zufall. Zwei Neumitglieder eines Künstler*innenvereins werden mit einzelnen Werk vorgestellt. Sie arbeiten mit Worten, Installationen und Kaffee.
Bin grad ein bisschen kommentierfaul und hab auch oft nichts g‘Scheites zu sagen. Liebe Grüße möchte ich hierlassen.
Trotzdem danke, dass du da warst. Ist ja keine Selbstverständlichkeit, wenn man gerade "kommentierfaul" ist, sich extra in einer Plattform einzuloggen. Ich weiß das zu schätzen. (Auch wenn hier viel seltener was kommt als ich ursprünglich dachte.)
Zum Dezember sage ich so wenig wie möglich. Hier ist er dieses Jahr vom Wetter her fast wie ein November, das macht ihn erträglicher. Ich wünsche Dir, dass Du ihn trotz allem einigermaßen gut überstehst.
Danke. Ich halte mich ein bisschen an dieser Ausstellung Ende des Monats fest. Das ist keine so große Sache, wie ich es mir selber mache, also ich übertreibe das sicher, aber ich denke mir auch Wenn ich requiriert wurde - und das wurde ich -, muss das einen Grund haben. Da wurde ein Potential gesehen. Und ich habe gekämpft, aber ich habe abgeliefert. Das, was ich abgeliefert habe ist für drei Tage mehreren tausend Menschen zugänglich - das ist eine riesige Chance - und wenn ich das geschafft, da hinzukommen, dann hat Madame viel kaputt gemacht, aber ich bin nicht so zerstört wie sie mich gerne hätte.
Ich wollte damals ursprünglich die Tintenkleckse, das Prosablog, halten. Das ging nicht. Meine ich, hätte ich dir damals auch in irgendeinem Kommentar erklärt, weil ich versucht habe den nicht involvierten Leuten zu erklären, warum ich lösche und dass das keine freie Entscheidung mehr war.
Und als die Tintenkleckse weg waren, das war ja mein digitales allmorgendliches Skizzenbuch, konnte ich nicht mehr schreiben. Ich hoffe wirklich, dass diese Ausstellung irgendwas in mir freisetzt, dass der Dezember nicht mehr ganz so der Horror ist.
Das klingt toll, mit der Ausstellung! Hast Du vor, zu berichten?
Den Rest fühle ich so, für mich ist der Dezember, seit ich 5 Monate alt bin, der traditionell schlimmste Monat im Jahr. Und jetzt, mit 48 Jahren, habe ich mich endlich davon befreit. Zumindest innerlich, hoffe, das ist nachhaltig, glaub allerdings fest dran.
Schön, dass Du hier bist :)
Berichten an sich werde ich nicht können, weil ich nicht da bin und vermutlich auch niemand der 9 anderen Schreibenden, die an diesem Projekt teilhatten. Es ist auch weitaus nicht so groß oder wichtig, wie es das für mich ist. Was es geben wird, aber ich weiß noch nicht wann, ist eine Webseite auf der alle geförderten Projekte, also auch das, für das ich requiriert wurde, gezeigt werden. Da kann man dann auch alle unsere Texte wohl sehen. Den Link werde ich beizeiten überall posten. Kann ich halt erst, wenn es ihn gibt.
Die Kuratorin hatte gesagt, sie würde gern versuchen das Projekt im Januar noch mal virtuell als Gruppenausstellung zu zeigen, damit es länger verfügbar ist, als die drei Tage, aber da habe ich noch keine Info wie sich das entwickelt hat und ob da alle mitmachen wollen. Da kann ich dir also auch noch nichts zu sagen.